Moorfrosch in Blaufärbung, Quelle Pixabay
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März 2025

Das blaue Wunder erleben

Wenn im März die Tage länger werden, die Sonne durch die Wolken sticht und die Temperaturen wieder etwas steigen, wacht draußen die Natur langsam aus dem Winterschlaf auf. Gerade Ende März bis Anfang April kann man nicht nur wieder das fleißige Zwitschern der Vögel vernehmen, sondern auch das erste Quaken der Frösche.
Wer ganz genau hinhört, kann in feuchten Wiesen, Mooren und Auwäldern ein leises, schüchternes »wudt, wuoddt, wudt, wuodt« vernehmen – eine zarte Klangkulisse, die sich rasch zu einem kleinen Konzert auswachsen kann.
Hier hört man die Balzrufe des männlichen Moorfrosches (Rana arvalis). Die meiste Zeit im Jahr ist er bräunlich gefärbt und kaum von anderen Braunfröschen wie dem Grasfrosch (Rana temporaria) zu unterscheiden. Doch zwischen März und April verwandeln sich die Männchen für wenige Tage in auffällige, leuchtend blaue Hingucker – und sind damit unverkennbar.
Dabei handelt es sich nicht um eine Färbung durch blaue Pigmente, sondern um einen Trick der Physik: Die Hautzellen enthalten spezielle Strukturen, sogenannte Iridophoren, die das Licht so brechen und reflektieren, dass das Männchen für kurze Zeit intensiv blau erscheint. Durch den starken Anstieg von Sexualhormonen wie Testosteron während der Paarungszeit verändert sich die Anordnung bestimmter Hautzellen – insbesondere der lichtreflektierenden Iridophoren und der gelben Xantophoren, wodurch der blaue Farbeindruck entsteht.
Nach der Paarung sinkt der Hormonspiegel rasch ab, und die Hautzellen kehren in ihre ursprüngliche Struktur zurück. So verschwindet auch das leuchtende Blau – ein faszinierendes Naturphänomen, das nur für wenige Tage im Jahr zu beobachten ist.
Leider wird der Moorfrosch in Deutschland zunehmend verdrängt und zählt heute zu den gefährdeten Arten. Denn wie der Name schon vermuten lässt, ist sein Lebensraum von Wasser geprägt. Moore wurden jedoch in der Vergangenheit großflächig entwässert, um sie landwirtschaftlich nutzbar zu machen. Dadurch sind viele wichtige Habitate verloren gegangen. Amphibien wie der Moorfrosch sind besonders betroffen, da sie im Jahresverlauf verschiedene, gut vernetzte Lebensräume benötigen – zur Fortpflanzung, Überwinterung und Nahrungssuche. Diese Vielfalt geht zunehmend verloren, etwa durch intensive Wiesennutzung oder den Umbruch zu Ackerland.
Hier setzt der Moorschutz an. Durch die Anhebung des Wasserstandes und eine extensive Nutzung mit geringem Besatz an Weidetieren können langfristig wieder moortypische Bedingungen geschaffen werden – wovon auch der Moorfrosch direkt profitiert.
In unseren Projekten bei CO2-regio setzen wir uns gezielt für die Revitalisierung von Mooren ein. Unser Ziel ist es, regionale Klimaschutzprojekte zu etablieren – denn Moore sind Schlüsselsysteme für die Milderung und Anpassung an den Klimawandel. Der Schutz des Moorfroschs steht dabei exemplarisch für den Erhalt wertvoller Lebensräume – und zeigt, wie Artenvielfalt und Klimaschutz Hand in Hand gehen können. 

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