
Februar 2025
24. Februar 2025
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Moorpegel werden gesetzt
Was sind Moorpegel und warum sind sie so wichtig für unsere Arbeit?
Moorpegel als essenzielles Kontrollinstrument
Ein Moorpegel, im Fachbegriff eine Moorwassermessstelle, ist eine Vorrichtung zur Überwachung des Wasserstandes. Doch warum messen wir von CO2-regio den Wasserstand in unseren Moorschutzflächen? Vereinfacht gesagt, um den regionalen Klimabeitrag durch den Moorschutz zu berechnen. Nur durch die Daten, die wir durch Moorpegel erhalten, können wir fundierte Klimazertifikate ausgeben.
Seit dem 17. und 18. Jahrhundert werden in Deutschland Moore entwässert, um die Flächen für Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Siedlungen und Torfabbau zu nutzen. Mittlerweile betrifft das deutschlandweit über 90% der Moorflächen. Das Problem: Im entwässerten Zustand zersetzt sich die Torfauflage und es werden enorme Mengen an klimaschädlichen Treibhausgasen freigesetzt. Dabei handelt es sich vor allem um CO2 (Kohlenstoffdioxid), in geringen Mengen aber auch um CH4 (Methan) und N2O (Lachgas). Entwässerte Moorböden setzen in ganz Deutschland pro Jahr circa 54 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente frei (~ 40 pro Hektar und Jahr). Dabei wird die klimaschädliche Wirkung von Gasen wie Methan oder Lachgas auf Kohlenstoffdioxid umgerechnet. Laut Daten des Greifswalder Moor Centrums sind entwässerte Moorböden für etwa 4 Prozent aller weltweit menschlichen Emissionen verantwortlich. Das entspricht den Emissionen von mehr als 1 Milliarde Autos pro Jahr.
Die gute Nachricht: Dieser Prozess lässt sich umkehren. Wenn der Wasserstand im Moor steigt, gelangt kein Sauerstoff mehr an den Torfkörper. Die Zersetzungsprozesse kommen dadurch zum Stillstand – der im Torf gespeicherte Kohlenstoff bleibt erhalten und wird nicht weiter als klimaschädliches Gas freigesetzt.
Wie kann jetzt gemessen werden, welche Menge an Treibhausgasen durch den Moorschutz konserviert werden? Hier kommen der Wasserstand und die Moorpegel ins Spiel. Der Wasserstand eines naturnahen Moores ist relativ stabil und meistens knapp unter der Oberfläche. Das bedeutet, wird ein Moor wiedervernässt, kann man die Unterschiede in der Wasserhöhe messen. Rechnerisch werden so pro 10cm höherem Wasserstand auf im Moor ca. 5 Tonnen CO2-Emissionen pro Hektar vermieden.
Um diese Daten über den veränderten Wasserstand zu bekommen, nutzen wir die Moorpegel. Diese Stahlrohre werden im mineralischen Untergrund verankert. Dadurch können wir den Grundwasserstand im Rohr ablesen. In der Messstelle ist ein automatischer Datenlogger verbaut, der halbstündlich den Wasserstand aufzeichnet. Bevor der Wasserstand in der Moorfläche wieder angehoben wird, also renaturiert wird, wird zuerst der Ist-Wasserstand von einem ganzen Jahr aufgezeichnet. Das wird dann Baseline genannt. Nach der Wiedervernässung sieht man Veränderungen im Wasserstand im Vergleich zur Baseline. Hieraus lässt sich berechnen, wie viele Emissionen eingespart wurden. Gleichzeitig gibt es uns auch Aufschluss, ob weitere Maßnahmen notwendig sind, um den Wasserstand weiter zu erhöhen.
Die CO2-Vermeidungen durch die Wiedervernässung können wir berechnen und dann als Zertifikate ausgeben. Die Wasserstände werden über die gesamte Projektlaufzeit überwacht. So können wir garantieren, dass die CO2 Emissionen tatsächlich langfristig vermieden werden.
Zusammenfassung: Moorpegel messen den Wasserstand im Moor und zeigen, ob eine Wiedervernässung erfolgreich ist – denn nur mit hohem Wasserstand bleibt der im Boden gespeicherte Kohlenstoff erhalten. So lässt sich berechnen, wie viele klimaschädliche Emissionen vermieden werden – die Grundlage für glaubwürdige Klimazertifikate.
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