Pflanzenkohle

Pflanzenkohle wird durch Pyrolysevon pflanzlicher Biomasse hergestellt. Doch worum handelt es sich bei Pflanzenkohle genau? Nach der Definition des European Biochar Certificate (EBC) (2020) handelt es sich bei Pflanzenkohle um „[…] ein poröses, kohlenstoffhaltiges Material, das durch Pyrolyse aus klar definierten, pflanzlichen Biomassen hergestellt und so angewendet wird, dass der enthaltene Kohlenstoff langfristig und klimarelevant als C-Senke gespeichert bleibt oder in industriellen Fertigungsprozessen fossilen Kohlenstoff ersetzt.“

Der Klimaschutzeffekt besteht dabei in der Transformation atmosphärischen Kohlenstoffs in eine stabil lagerbare Form. Pflanzliche Biomasse besteht zu ca. 50% aus Kohlenstoff, den die Pflanze durch Fotosynthese der Atmosphäre entzogen und in mehreren Schritten zu organischen Molekülen (z.B. Glukose, Zellulose, Lignin) umgebaut hat. Bei der Pyrolyse dieser Biomasse entweichen die leicht flüchtigen Kohlenstoffverbindungen als brennbare Gase, wohingegen die nichtflüchtigen Kohlenstoffe neue Verbindungen bilden. Diese in der Pyrolyse neu geschaffenen Verbindungen sind äußerst stabil und werden nur sehr langsam abgebaut. Damit stellt Pflanzenkohle eine terrestrische Kohlenstoffsenke dar. Sofern sie nicht verbrannt wird, kann Pflanzenkohle mehrere Jahrhunderte im terrestrischen System erhalten bleiben. Verschiedene Einsatzmöglichkeiten sind die Beimischung in Baustoffe wie Beton oder Putz oder aber als Pflanzsubstrat für Stadtbäume. Für eine etwaige Einbringung in Böden müssen zuerst die rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland geregelt werden. Denn derzeit ist die Einbringung in Böden nach deutschem Recht ausschließlich für Pflanzenkohle aus holzartiger Biomasse erlaubt. Weitere denkbare Ausgangsmaterialien wie Paludikulturen, können also derzeit noch nicht als Bodenzuschlagstoff verwendet werden. Umso interessanter sind die anderen Einsatzmöglichkeiten der Pflanzenkohle, wie als Zusatz für Werkstoffe wie Verbundstoffe oder Betonfertigteile oder in der Umwelttechnik für die Abwasserreinigung.

Im Rahmen der Machbarkeitsstudie CO2-regio werden vom PSC (Peatland Science Center der HSWT) die Möglichkeiten und Grenzen der Zertifizierbarkeit von Pflanzenkohle untersucht. Darüber hinaus wird die technische Machbarkeit für eine Pflanzenkohlepyrolyseanlage in der Region von der Firma ProLignis ermittelt.

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